Bern bekommt das erste autofreie Eventgelände der Schweiz

Idee der Partei “Grünes Bündnis” von Bern

Grundidee

Die Stadt Bern geht voran und macht ihr Eventgelände im Bereich Guisanplatz-Papiermühlestrasse-Wankdorfstadion-Eishockeystadion-Allmenden autofrei. Dazu sind einige neuen Zugänge für Aktivverkehr und Fussgänger_innen nötig. Auf Zufahrtsstrassen für den Autoverkehr kann hingegen verzichtet werden, Staus und Suchverkehr vor und nach Events gehören der Vergangenheit an.

Neue Zugänge via öffentlichen Verkehr

Die Tramverbindungen vom Hauptbahnhof Bern sowie vom Wankdorf Bahnhof sind für Spitzen bei der Anreise und Abreise von Eventbesuchenden nicht alleine ausreichend. Die Tramlinie sollte vor allem auch für die Alltagsreisenden zur Verfügung stehen. Deshalb braucht es zusätzliche Shuttlebus-Verbindungen (nachhaltige Antriebe) zu allen Bahnhöfen in der Umgebung: Ostermundigen (für Anreisende aus Richtung Thun), Wankdorf (Anreisende aus Richtung Westschweiz und Ostschweiz) und Papiermühle/Ittigen (Anreisende aus Richtung Emmental-Worblental). Zudem könnte eine Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke entlang Güterstrasse/Zentweg in Ostermundigen geprüft werden. Dies würde ermöglichen, dass Fan-Züge aus dem Raum Thun/Oberland direkt bis zum Tramdepot/Bolligenstrasse und damit sehr nahe ans Stadiongelände fahren könnten.

Neue Zugänge für Fussgänger_innen

Von den Bahnhöfen Wankdorf und Ostermundigen ist das Eventgelände in einem kurzen Fussmarsch erreichbar. So könnte über die Allmenden ein breiter Weg von Ostermundigen Bahnhof direkt zum Wankdorf-Stadion geführt werden. Schon heute gibt es auf dieser Strecke einen Fussweg und eine Brücke über die Autobahn für Fussgänger_innen und Velofahrende. Der Weg könnte familienfreundlich (mit Spiel-Elementen, Sitzgelegenheiten, schattenspendenden Bäumen) gestaltet werden. Er ist zudem erstaunlich kurz (ca. 1,5 km), der Spaziergang könnte als eigene sportliche Betätigung das Erleben und die Gesundheit der Fans bereichern. Der Weg wäre gleichzeitig auch ein verbindendes Element zwischen dem fusionierten Stadtteil Ostermundigen und den Berner Quartieren Breitenrain und Wankdorf.

Um die neuen Zugänge für Fussgänger_innen zu konzipieren, würden in einem breiten partizipativen Prozess die Bedürfnisse eruiert, getestet und Pilotprojekte ausprobiert.

Neue Zugänge für Velofahrende

Aus allen umliegenden Gemeinden/Agglomerationen (Ostermundigen, Bolligen, Ittigen, Zollikofen, Muri) ist das Eventgelände schon heute in weniger als 5 Kilometern Distanz, also in idealer Velodistanz gelegen. Verbesserte Velowege/Velobahnen kommen nicht nur dem Alltagsverkehr zugute, sondern ermöglichen auch die Anreise eines grossen Teils der Besuchenden auf dem Eventgelände mit dem Velo/Cargo-Velo/E-Bike. Beim Ausbau der Velowegverbindungen kann die Perspektive eines autofreien Eventgeländes auch befruchtend wirken. Für längere Strecken innerhalb des Eventgeländes könnten Veloverleih-Systeme etabliert werden.

Keine neuen Zufahrtsstrassen für Autos

Eventveranstaltende würden verpflichtet, Besuchende systematisch auf alternative Anreiseweg zu sensibilisieren. Mit flankierenden Massnahmen muss der Such-/Parkierverkehr in die Quartiere unterbunden werden. Es braucht Lösungen (allenfalls Ausnahmen), damit auch Menschen mit Beeinträchtigungen das Eventgelände aufsuchen und an Events teilnehmen können. Da praktisch keine Autos mehr auf das Eventgelände fahren würden, kann auf jegliche neuen und auf einen Teil der bisherigen Zufahrten verzichtet werden.

Wenn das gesamte Event-Gelände autofrei geplant wird, kann die Einstellhalle des neuen BEmotion-Gebäudes umgenutzt oder gar nicht gebaut werden. Bestehende Parkierflächen und Parkhäuser können umgenutzt (z. B. als Velostation) oder rückgebaut werden. Dagegen bräuchte es Überlegungen, wie die Velos zentral parkiert werden können. Dies ist heute nicht systematisch für grosse Mengen vorgesehen.