Die Berner Stadtregierung stellt sich hinter unsere Verkehrsmonster-Initiative: Der Spaghettiteller ist gegessen!

Heute hat der Berner Gemeinderat bekanntgegeben, dass er unsere Initiative “Verkehrsmonster Wankdorf stoppen! Kein Mehrverkehr durch Nationalstrassenprojekte” annimmt und eine Beschwerde gegen die Plangenehmigung des Ausbauprojekts Autobahnanschluss Wankdorf einreicht. Der Verein Spurwechsel nimmt diesen Entscheid mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis. Damit ist definitiv geklärt, dass das Projekt nicht die nötige Unterstützung hat und endlich einer zukunftsfähigen Gesamtlösung weichen muss. 

Das jahrelange Engagement des Vereins Spurwechsel hat sich erneut ausgezahlt: Heute hat der Berner Gemeinderat erklärt, dass er unsere Initiative “Verkehrsmonster Wankdorf stoppen! Kein Mehrverkehr durch Nationalstrassenprojekte” annimmt. Dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, unterstreicht eine weitere Ankündigung: Der Gemeinderat reicht gegen die Plangenehmigung des neuen Wankdorf-Anschlusses Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Spurwechsel-Präsident Markus Heinzer dazu: “Der Gemeinderat wählt damit eines der stärksten möglichen Mittel, die ihm überhaupt zur Verfügung stehen, um sich gegen diesen Kapazitätsausbau auf der Autobahn zu wehren. Damit ist zweifelsfrei geklärt: Die Stadt Bern lehnt diesen massiven Autobahn-Ausbau auf ihrem Gebiet ab. Wir hätten eine erneute Volksabstimmung in der Stadt Bern nicht gescheut, aber jetzt ist auf diese Weise geklärt, dass sich Regierung, Parlament und Stimmberechtigte einig sind.” 

Die Positionierung des Gemeinderates ist die logische Konsequenz der Abstimmung zum Autobahnausbau vom letzten November, bei dem auch der Ausbau der A1 im Nordosten Berns abgelehnt wurde. Das Verdikt in der Stadt Bern war mit 74.74% Nein-Stimmen überdeutlich und auch die Region und der Kanton lehnten die Vorlage klar ab. Der Ausbau des Anschlusses Wankdorf war immer auf diese massive Kapazitätserweiterung der anschliessenden Autobahnabschnitte ausgelegt. Da dieser Ausbau im Grauholz nun nicht realisiert wird, ist noch klarer, dass das vorgelegte Projekt im Wankdorf völlig quer in der Landschaft steht. 

Mit der unmissverständlichen Positionierung der Stadtregierung von Bern ist nun Verkehrsminister Albert Rösti am Zug. Spurwechsel-Präsident Markus Heinzer: “Es ist schwer vorzustellen, dass Rösti gegen den erklärten Willen der Bevölkerung und der Regierung der Bundesstadt Bern im Wankdorf die Bagger auffahren lässt. Dieses Bauprojekt aus einer anderen Zeit ist jetzt politisch nicht mehr durchsetzbar.” 

Das Festhalten am Ausbauprojekt beim Anschluss Wankdorf wäre auch aus einer nüchtern-technischen Perspektive nicht nachvollziehbar. Das Projekt ist stark überdimensioniert und kostet wohl massiv mehr als die vor Jahren veranschlagte Viertelmilliarde. Dieses Geld könnte der Bund definitiv woanders sinnvoller einsetzen. Damit könnten zum Beispiel unzählige Kilometer Velobahnen für Pendler*innen gebaut werden. Angesichts seiner angespannten finanziellen Lage wäre es unverständlich, wenn sich der Bund weiter an dieses unnötige, völlig überdimensionierte und jetzt politisch nicht mehr durchsetzbare Projekt klammert. 

Der Verein Spurwechsel zählt darauf, dass nun auch die beteiligten Stellen von Bund, Kanton und Regionalkonferenz den neuen Sachverhalt endlich akzeptieren. Wir sind bereit, mit allen Beteiligten eine echte, nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrslösung für den Raum Wankdorf zu suchen.