Grauholz Wankdorf-Schönbühl 8-Spur-Ausbau

Grauholz Wankdorf-Schönbühl 8-Spur-Ausbau
(«Fahrstreifenergänzung» Wankdorf – Schönbühl)

Blick auf das Grauholz von Süden her

Beschreibung

Der Bund will die A1 zwischen dem Wankdorf-Anschluss und Schönbühl (5,7 km) beidseitig mit je einem Fahrstreifen ergänzen. Gleichzeitig würde das kurze A6 – Teilstück zwischen der Verzweigung Schönbühl und dem Anschluss Schönbühl ausgebaut. So stünden künftig auf der A1 in jeder Richtung 4 Spuren zur Verfügung, auf der A6 bis zum Anschluss Schönbühl 3 Spuren.

Die Rampen zwischen der A1 und der A6 müssten angepasst werden. Sämtliche Brücken an der A1 müssten ersetzt werden (mit Ausnahme des Worblentalviadukts und der Wildtierbrücke Grauholz, die aber auf beiden Seiten mit einem Pannenstreifen-Tunnel versehen werden soll). Auf der A1 wäre die Höchstgeschwindigkeit weiterhin 100 km/h, auf der A6 wie bisher 80 km/h. Auf weiten Strecken wären zudem Lärmschutz-Bauwerke vorgesehen. Anschliessend würde die A1 nördlich zwischen Schönbühl und Kirchberg von 4 auf 6 Spuren verbreitert.

Quelle: ASTRA

Kosten

Es wird mit Kosten von 253 Mio. Franken geplant. Mit diesen Kosten wird allerdings nur für die beiden zusätzlichen Fahrspuren gerechnet; hinzu kommen Kosten für den Unterhalt der bestehenden Autobahn. Beides zusammen kostet nach aktuellen Kostenschätzungen insgesamt 429 Millionen Franken.

Zeitplan

September-Oktober 2022: Auflage des Ausführungsprojekts (mit Einsprache-Möglichkeit, siehe: Aktuell: 65 Einsprachen…)

2027: Baubeginn. Anschliessend 6 Jahre Bauzeit

Nach Abschluss des 8-Spur-Ausbaus Wankdorf – Schönbühl könnte die Verbreiterung der A1 zwischen Schönbühl und Kirchberg von 4 auf 6 Spuren starten.

Drohnenaufnahme der Autobahn-Raststätte Grauholz – aktuell noch 6-spurig
Die vierspurige Grauholzautobahn bei der Eröffnung im Jahre 1962, Quelle: ASTRA

Kritik des Vereins Spurwechsel

Der 8-Spur-Ausbau der Grauholz-Autobahn ist ein massiver Kapazitätsausbau. Der Verein Spurwechsel wehrt sich nicht per se gegen jedes Autobahn-Projekt, aber er lehnt grundsätzlich den Ausbau von Kapazitäten für den Motorfahrzeugverkehr ab. Das ist bei diesem Ausbau von 6 auf 8 Spuren zweifellos der Fall.

Ein Ausbau auf einer Strecke von 5,7 km würde 13,4 Hektaren Land zubetonieren, davon 3,7 Hektaren landwirtschaftlich wertvolle Fruchtfolgeflächen. Zusätzliche 13 Hektaren Fruchtfolgeflächen würden während der mehrjährigen Bauzeit beansprucht. Dieser Kulturlandverlust ist ein zusätzlicher Grund für ein Nein zu diesem Ausbauprojekt, das gegen jede Klimavernunft ist und Mehrverkehr in Stadt und Region Bern bringen wird.

Zudem müssen auf 3,5 Hektaren Wald alle Bäume gefällt werden. Dies einerseits für die Verbreiterung der Autobahn, andererseits für die deswegen nötige grossräumige Verlegung einer Erdgashochdruckleitung und einer Starkstromleitung.

Gemäss dem aufgelegten technischen Bericht müssen für das Projekt insgesamt 31,9 Hektaren Land dauerhaft oder temporär erworben bzw. enteignet werden, davon 16 Hektaren in der Landwirtschaftszone bzw. 16,6 Hektaren Fruchtfolgeflächen.

Das Projekt bringt auch mehr Lärm: Trotz Neubau bzw. Erhöhung von Lärmschutzwänden auf einer Gesamtlänge von 2,2 bzw. 2,9 km ( also total 5,1 km, was fast der ganzen Ausbaustrecke entspricht) mit bis zu 6 Metern Höhe wird bei einigen Liegenschaften eine Überschreitung der zulässigen Grenzwerte resultieren.

Schliesslich müssen nicht weniger als zehn Überführungen und sechs Unterführungen zur Querung der Autobahn ausgebaut werden.

Weitere Informationen in der Medienmitteilung des Vereins Spurwechsel zum Start der öffentlichen Auflage am 26.9.2022

Link auf Seite ASTRA: www.a1-bern-nord.ch/projekte/