Unsere Argumente gegen den Ausbau der Autobahnen
NEIN zur milliardenteuren Verbreiterung der Autobahnen rund um Bern
«Engpassbeseitigung» nennt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) die geplante massive Verbreiterung der Autobahnen rund um Bern. Der zeitnahe Ausbau des Anschlusses Wankdorf gilt als Initialzündung und Voraussetzung für weitere grosse Ausbauprojekte:
- 6 statt 4 Spuren zwischen Muri und Wankdorf mit einem Bypass-Tunnel
- 8 statt 6 Spuren auf der A1 ab Wankdorf bis Schönbühl
- 6 statt 4 Spuren auf der A1 ab Schönbühl bis Kirchberg
Für diese Projekte hat das eidgenössische Parlament 2018/19 bereits 2,14 Milliarden Franken bewilligt. Der Verein Spurwechsel kämpft mit allen Parteien von links bis und mit der glp gegen diesen Ausbau der Autobahnen.
Jeder Kapazitätsausbau erzeugt Mehrverkehr.
Es ist längst erwiesen: „Wer Strassen sät, erntet Verkehr». Je einfacher es ist, Auto zu fahren, desto mehr Menschen werden es tun.
Die Probleme werden auf den nächsten «Engpass» verlagert.
Der “Flaschenhals” wird nur verlagert. Mit einem Ausbau eines Autobahn-Teilabschnitts werden vielbeklagte Status nicht beseitigt, sondern bloss an andere Orte verlagert. Sollte das ausgebaute Wankdorf dereinst weniger Stau aufweisen, so wird sich der Verkehr auf angrenzenden Abschnitten und Zufahrtsstrassen stauen – deshalb sind ja auch dort schon weitere Ausbauten geplant. Jeder Ausbau erhöht den Druck auf andere Abschnitte. Wann ist genug Autobahn?
Es gibt Alternativen zur Verbreiterung.
Es ist nicht effizient und sogar kontraproduktiv, Strassen dafür zu bauen, dass sie den Verkehr zu Stosszeiten und bei Grossanlässen fassen. Stau hat verschiedene Ursachen, die differenzierte Massnahmen erfordern. Das ASTRA treibt in der ganzen Schweiz die „Beseitigung von Engpässen“ voran, indem es einfach mehr Platz für Autos schaffen will. Alternative Lösungen wie Road Pricing und Verkehrsmanagement werden vernachlässigt.
Nachhaltige Strategie plant den öffentlichen und langsamen Verkehr prioritär.
Eine klimabewusste und nachhaltige Verkehrsstrategie schränkt den motorisierten Individualverkehr (MIV=Autoverkehr) ein und fördert den Velo- und Fussverkehr und den öffentlichen Verkehr. Darum müssen Verkehrsprojekte konsequent von der anderen Seite her gedacht werden. Die erwähnten Ausbauprojekte wollen aber nur eine «Verflüssigung» des MIV. Für den Velo- und Fussverkehr werden zwar auch neue Lösungen angepriesen; Lösungen aber für Probleme, die erst durch den Autoverkehr und seine Strassen entstanden sind.
Mehr Sicherheit entsteht durch weniger Verkehr.
Das ASTRA will Autobahnen ausbauen, um Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Sicherheit wird aber nicht durch Ausbau der Kapazität erzielt, sondern durch reduzierten, langsameren Verkehrsfluss.
Nicht im Interesse der Stadt Bern!
Mit 43 gegen 18 Stimmen hat das Berner Stadtparlament 2018 NEIN gesagt “zum massiven Kapazitätsausbau des Autobahnanschlusses Wankdorf und zu neuen Strassenflächen auf der Allmend”. Weil eine Kapazitätserhöhung des Anschlusses Wankdorf und weiterer Autobahnabschnitte unweigerlich den Verkehr auf die städtischen Strassen verdrängen würde. Dies widerspricht klar den verkehrspolitischen Grundsätzen der Stadt Bern und dem neuen Stadtentwicklungskonzept STEK 16, das den motorisierten Verkehrs auf den städtischen Strassen reduzieren will.