Der Verein Spurwechsel kann vom ASTRA zu günstigen Konditionen das Infozentrum im Wankdorf mieten. Das Gebäude ist für unsere Zwecke bestens geeignet.
Das Bundesamt für Strassen ASTRA vermietet dem Verein Spurwechsel auf unbefristete Zeit sein “Besucherzentrum” neben dem Anschluss Wankdorf. Da das ASTRA den Pavillon bis auf weiteres nicht für Führungen nutzen könne, habe man sich nach Alternativen umgesehen. In der Zusammenarbeit mit unserem Verein hat das Bundesamt nach eigenen Angaben die ideale Lösung gefunden: “Nach der herben Niederlage vom letzten November sind wir bestrebt, die Bevölkerung besser über Ausbauprojekte zu informieren. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass kritische Perspektiven mit einbezogen werden”, erklärte uns das ASTRA. “Als Bundesamt ist es unsere Pflicht, die Bevölkerung umfassend und objektiv über die Folgen unserer Projekte zu informieren und dabei auch negative Aspekte zu behandeln.” Da man sich bislang kaum mit diesen negativen Aspekten aufgehalten hat, habe man sich entschlossen, den Verein Spurwechsel mit der Vermittlung der kritischen Perspektive zu betrauen.”Wir haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Kommunikationsaufgaben an Dritte outzusourcen”. Diese Lösung erlaube auch signifikante Einsparungen. “Es ist die tiefe Überzeugung des ASTRA, dass im Kommunikationsbereich vorausschauend und sparsam budgetiert werden muss. Der sorgsame Umgang mit Steuergeldern ist Pflicht für jede Bundesbehörde.” Gleichzeitig habe man sich beim Mietpreis für den Verein Spurwechsel solidarisch gezeigt. “Wir überlassen dem Verein unseren Pavillon für einen symbolischen fünfstelligen Betrag pro Jahr. Das entspricht lediglich wenigen Promille seiner Erstellungskosten.” Über den genauen Betrag haben wir Stillschweigen vereinbart. “Manche Dinge gehen die Öffentlichkeit nun wirklich nichts an”, meinte das Bundesamt.
Auch wenn der Verein Spurwechsel den Bau des Zentrums kritisch gesehen hat, freuen wir uns darauf, das brandneue Infozentrum mit seiner Hightech-Ausrüstung bald nutzen zu können. “Bis auf weiteres werden wir die Räumlichkeiten als Sitzungszimmer und Materiallager brauchen”, erklärt Präsident Markus Heinzer. Später wolle man die Bevölkerung mit dem laut ASTRA “grössten 3D-Stadtmodell der Welt” umfassend über die Folgen des Projektes informieren. Dafür sind nur kleinere Änderungen an der Software nötig. So ist es zum Beispiel aktuell nicht möglich, den Baumbestand im bedauernswerten Zustand gleich nach dem geplanten Bau darzustellen, oder das massive Verkehrsaufkommen realistisch abzubilden.
Die Lage des Pavillons bietet weitere Vorteile für den Verein: Vor drei Jahren hat uns die Stadt nicht gestattet, auf der von den Ausbauplänen betroffenen Allmend ein Protestfest gegen den Ausbau zu organisieren. “Mit dem Asphaltplatz rund um den Pavillon haben wir dafür in Zukunft eine Alternative”, freut sich Heinzer. “Dass das ASTRA für die Erstellung des Parkplatzes eine ganze Zeile Bäume gefällt hat, fanden wir eigentlich schade. Aber nun erkennen wir den Mehrwert des grosszügigen Parkplatzes. Auch als Versammlungsplatz für zukünftige Demos gegen den Autobahnausbau wäre dieser bestens geeignet.”
Zur Deckung unserer Auslagen sind wir wie immer froh um Spenden.
Nachtrag: Wir bleiben natürlich am Bollwerk und haben uns nur einen kleinen Aprilscherz auf Kosten des ASTRA und seiner fragwürdigen Kommunikationsstrategie erlaubt. Um Spenden sind wir trotzdem froh 🙂